Risiko bei der Geldanlage: 6 nützliche Tipps.

Geldanlage ist knifflig: Wir erklären die 6 grössten Anlagefehler.

Darum geht’s.

  • Geld anlegen ist komplex, Fehler sind schnell gemacht
  • Nicht zu investieren ist der grösste Anlagefehler von allen
  • Diese sechs Tipps helfen damit die Geldanlage zum Erfolg wird

Wer sich mit dem Thema Geldanlage auseinandersetzt, merkt schnell: die Materie ist komplex. Und Fehler sind ebenso einfach gemacht, wie Vermögen vernichtet. Hierzulande haben über 80% der Bevölkerung ein geringes Wissen über die Geldanlage. Gleichzeitig steigen die Herausforderungen. Die Inflationsraten steigen, die Zinsen sind tief und das Wirtschaftsumfeld ist anspruchsvoll. Wir gehen den 6 grössten Anlagefehlern von Privatanlegern auf den Grund.

Anlagefehler 1 – Zu viel Risiko

Zu viel Risiko bei Geldanlagen kann schwerwiegende Fehler verursachen. Experten sprechen daher oft über zwei wichtige Begriffe: Risikofähigkeit und Risikobereitschaft. Risikofähigkeit ist, wie viel Risiko man sich leisten kann und hängt von Vermögen und Einkommen ab. Wer mehr besitzt und ein sicheres Einkommen hat, kann sich höhere Risiken erlauben. Weniger Schulden bedeuten auch, dass man mehr Risiken eingehen kann. Es ist klug, seine Risikofähigkeit realistisch einzuschätzen, um nicht durch zu riskante Anlagen in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten. Diese Fähigkeit entscheidet, wie mutig man beim Investieren sein kann, ohne seine finanzielle Sicherheit aufs Spiel zu setzen.

Risikobereitschaft ist die emotionale Seite und zeigt, wie viel Risiko man mental aushalten kann. Jeder hat da seine eigene Grenze. Manche sind bei riskanten Anlagen nervös, andere sind mutiger. Erfahrung und Wissen beeinflussen, wie wohl man sich bei riskanteren Entscheidungen fühlt. Ein gutes Verständnis der eigenen Risikobereitschaft hilft dabei, Anlagen zu wählen, die einen nachts gut schlafen lassen. Diese Bereitschaft bestimmt, wie viel Unsicherheit man in finanziellen Entscheidungen akzeptieren kann.

Bei jeder Geldanlage gibt es Risiken. Eine realistische Erwartung an mögliche Schwankungen ist daher wichtig. Wer seine Anlagestrategie so wählt, dass er mit den möglichen Schwankungen und dem maximalen Verlust umgehen kann, hat einen wichtigen Schritt zu einer erfolgreichen Geldanlage gemacht.

Anlagefehler 2 – Geld anlegen, das man braucht

Ein großer Fehler bei der Geldanlage ist es, ohne finanzielle Rücklagen zu investieren. Geld, das man bald braucht, sollte man nicht in riskante Anlagen wie Aktien, Obligationen oder Immobilien stecken. Deren Werte können schnell sinken, besonders in Finanzkrisen, wo Aktien sogar mehr als 50% ihres Wertes verlieren können. Wenn man das Geld in solchen Zeiten braucht, könnte man gezwungen sein, mit Verlust zu verkaufen. Das ist das Risiko von Marktschwankungen.

Zwei weitere wichtige Punkte ist die Planungssicherheit und der Liquiditätsbedarf. Geld, das kurzfristig benötigt wird, muss immer verfügbar sein. Zum Beispiel sollte ein Notfallfonds für unerwartete Ausgaben sofort verfügbar sein. Anlagen, die man nicht täglich verkaufen kann oder die beim Verkauf hohe Kosten verursachen, sind in solchen Fällen ungeeignet. Um sicherzustellen, dass man zum Beispiel für eine Hypothekenrückzahlung genug Geld hat, sollte man darauf achten, dass die nötige Summe zum richtigen Zeitpunkt verfügbar ist. Stark schwankende Anlagen bieten diese Sicherheit bei kurzfristigen Investitionen nicht. Daher sollte man kurzfristig benötigtes Geld in liquiden oder risikoarmen Anlagen wie Festgeld oder Geldmarktfonds halten.

Wer einen Anlagehorizont von fünf Jahren und mehr wählt, verbessert die Aussichten auf eine positive Rendite. Der Grund darin liegt bei den Wirtschaftszyklen. Wirtschaftszyklen, oft auch als Konjunkturzyklen bezeichnet, sind Perioden wirtschaftlichem Wachstum und Abschwung. Ein durchschnittlicher Wirtschaftszyklus dauert etwa fünf Jahre, wobei die Dauer variieren kann. An diesen Zyklen orientieren sie auch die Finanzmärkte. Sie erreichen nach grösseren Börsencrashs in der Regel über einen Zeitraum von fünf Jahren neue Höchststände. Wer einen Anlagehorizont von fünf Jahren und mehr wählt, verbessert somit die Aussichten auf eine positive Rendite.

Risiko bei der Geldanlage: Maximale Verluste während Wirtschaftskrisen
Wirtschaftskrisen und maximale Verluste der letzten 200 Jahre

Anlagefehler 3 – Wetten auf einige, wenige Unternehmen

„Ich habe viel Geld mit dem Untergang der Credit Suisse verloren. Ich hätte nie gedacht, dass dieses stolze Unternehmen verschwindet“ meinte einer unserer Kunden im Gespräch. Ein Anlagefokus auf wenige, einzelne Unternehmen kann gefährlich sein, wie dieser Kunde schmerzhaft erfahren musste. Unsere Erfahrung zeigt, dass viele Kunden diesen Fehler machen. Häufig hören wir bei Gesprächen von Verlusten, weil in einzelne Firmen investiert wurde.

Das Investieren in nur wenige Unternehmen ist riskant. Ein grosses Risiko dabei ist das Konzentrationsrisiko. Wenn das Portfolio nur wenige Firmen enthält, hängt der finanzielle Erfolg stark von deren Erfolg ab. Probleme bei einer dieser Firmen können das ganze Portfolio beeinträchtigen.
Ein weiteres Risiko ist das Branchenrisiko. Wenn alle ausgewählten Unternehmen derselben Branche angehören, können branchenspezifische Probleme wie technologische Veränderungen oder Wirtschaftsabschwünge die Anlagen negativ beeinflussen. Das Risiko wird dann nicht nur von einzelnen Unternehmen, sondern von der ganzen Branche beeinflusst. Zusätzlich gibt es ein erhöhtes Marktrisiko. Ein Portfolio, das sich auf wenige Unternehmen konzentriert, ist anfälliger für Marktschwankungen. In volatilen Zeiten können solche Portfolios starke Verluste erleiden, die in einem breit gestreuten Portfolio weniger stark ausfallen.

Das Risiko bei einer einzelnen Aktie oder wenigen Aktien ist enorm. Im schlimmsten Fall kann das zu einem Totalverlust führen. Dieses hohe Unternehmensrisiko wird am Finanzmarkt nicht durch höhere Renditen ausgeglichen. Bei einem Börsencrash könnte ein auf wenige Werte konzentriertes Vermögen komplett verloren gehen.
Um diese Risiken zu vermeiden, ist es klug, Anlagen breit zu streuen. Ein modernes Portfolio sollte idealerweise über 60 Industrien und 2000 Wertschriften verteilt sein. Diese Diversifikation hilft, das Risiko zu minimieren und sorgt für mehr Stabilität im Portfolio. So sind Anleger besser gegen die Unwägbarkeiten der Märkte geschützt und können langfristig solide Renditen erzielen.

Anlagefehler 4 – Hypes nachjagen

Wenn Anleger versuchen, bei einzelnen Aktienhypes mitzumachen oder in die neueste Kryptowährung zu investieren, machen sie oft einen Fehler. Viele kaufen die nächste „heisse“ Aktie nur, weil jemand sagt, sie sei grossartig. Dabei vergessen sie meist, selbst zu überlegen und gründlich zu analysieren. Man hat Angst etwas zu verpassen.

Investieren in Trends oder Hypes kann riskant sein. Diese Anlagen schwanken oft stark. Ihr Wert kann schnell steigen, aber auch genauso schnell wieder fallen. Die Wertentwicklung verläuft oft nicht rational. Kauft man auf dem Höhepunkt eines Hypes, riskiert man große Verluste, wenn die Begeisterung nachlässt und die Preise sinken. Ausserdem basieren solche Investments oft nicht auf soliden Fundamenten. Ihre Bewertungen spiegeln nicht den wahren Wert des Unternehmens oder Vermögenswertes wider und können zu irrationalen Marktbewegungen und Blasen führen.
Viele Anleger folgen bei Trends der Masse, ohne selbst zu analysieren. Sie verlassen sich auf andere, was zu Herdenverhalten führt. Dies kann den Markt verzerren und das Risiko erhöhen. Die Suche nach schnellen Gewinnen verführt zu kurzfristigen Entscheidungen, die langfristige finanzielle Ziele gefährden können. Zudem sind emotionale Entscheidungen bei Trends häufig, was zu impulsiven, schlecht durchdachten Entscheidungen führen kann.

Viele private Anleger scheitern, weil sie emotional auf kurzfristige Kursverluste und negative Schlagzeilen reagieren. Studien zeigen, dass aktive und unstrukturierte Anlageentscheidungen hohe Kosten verursachen und die langfristige Rendite stark mindern können. Erfolgreiches Geldanlegen auf lange Sicht basiert auf fundierten Entscheidungen und der disziplinierten Umsetzung einer langfristigen Anlagestrategie.

Anlagefehler 5 – Zu hohe Kosten

„Ein Prozent Kostenunterschied, das ist ja nicht so viel.“ meinte einer unserer Kunden. Ist dem so? Auf den ersten Blick scheint die jährliche Kostendifferenz von einem Prozent gering, aber über längere Zeit ist sie beachtlich. Wer beispielsweise im Januar 2001 100’000 Franken in ein ausgewogenes Portfolio ohne Kostenoptimierung investiert hat, besitzt heute ein Vermögen von 255’000 Franken. Anders sieht es bei einem kostenbewussten Anleger aus, der jährlich ein Prozent Gebühren eingespart hat: Sein Vermögen ist im gleichen Zeitraum auf 312’000 Franken angewachsen. Somit zahlt sich die effizientere Anlage mit zusätzlichen 57’000 Franken oder 22 % mehr Rendite aus.

Hohe Kosten können verschiedene Gründe haben. Ein Hauptgrund ist oft das aktive Management von Investmentfonds. Ein Fondsmanager oder Team trifft Entscheidungen, um den Markt zu schlagen, was meist höhere Verwaltungskosten bedeutet. Wenn sie den Markt langfristig übertreffen, können die höheren Kosten gerechtfertigt sein. Gelingt das nicht, ist ein passiver Anlagestil, wie Indexfonds oder ETFs, oft besser. Aktive Strategien können manchmal über kurze Zeit hohe Renditen bringen. Aber Studien, wie die von S&P Global, zeigen, dass rund 90 % der aktiven Fonds in Europa über zehn Jahre ihren Benchmark nicht schlagen.

Ein anderer Kostenfaktor sind Transaktionsgebühren, dazu zählen Courtagen und Fremdwährungskosten. Courtagen liegen zwischen 0 und 2 Prozent und fallen bei jeder Transaktion an. Wer eine Aktie kauft und nach sechs Monaten verkauft, braucht mindestens 4 Prozent Gewinn, um die Kosten zu decken. Fremdwährungskosten sind oft nicht klar sichtbar, da sie in der Geld-Brief-Spanne versteckt sind. Diese Spanne ist die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis für Währungen.

Durchschnittlich kosten Standard-Anlagelösungen bei Banken etwa 1,4 Prozent (siehe Vergleich von Moneyland). Das sind nur die Pauschalgebühren. Dazu kommen noch Gebühren für Produkte wie Fonds und Fremdwährungskosten. Wir sehen oft Kunden, die insgesamt 2 bis 3 Prozent Kosten tragen, ohne es zu wissen. Anleger sollten daher die Kosten ihrer Geldanlagen und Versicherungslösungen genau hinterfragen. Ein kosteneffizienteres Angebot zu wählen, kann das Vermögen langfristig stärker wachsen lassen.

Anlagefehler 6 – Bares ist selten Wahres

Nicht zu investieren, kann teuer werden. Das liegt daran, dass Inflation das Geld auf dem Konto entwertet. In den letzten 10 Jahren hat man wenig von Inflation gehört. Aber durch den Krieg in der Ukraine, hohe Energiekosten, gestörte Lieferketten durch COVID und die Eingriffe der Zentralbanken ist die Inflation 2022 wieder ein Thema geworden (siehe Chart). Geld auf der Bank zu lassen bedeutet, dass man wegen der Inflation kontinuierlich an Kaufkraft verliert. Bei einem Betrag von 400’000 Franken und einer Inflationsrate von 2% verliert man in 10 Jahren etwa 80’000 Franken an Wert. Das ist eine Menge Geld.


Inflationsentwicklung der letzten 100 Jahre

Viele Menschen haben zudem keine Vorstellung, wie stark das Vermögen wächst, wenn die Erträge von Anlagen laufend reinvestiert werden. Treibende Kraft hinter dem exponentiellen Wachstum ist der Zinseszinseffekt. Zinseszins bedeutet, dass der Anleger nicht nur mit seinem ursprünglichen Kapital, sondern auch mit den Ausschüttungen aus früheren Jahren Erträge erzielen kann.

Hier ein Beispiel: Beginnt jemand mit 45 Jahren jedes Jahr 5’000 Franken zu investieren, bei einer Wachstumsrate von 5% jährlich über 20 Jahre, wird das Endvermögen durch den Zinseszinseffekt viel höher sein, als wenn man später anfängt. In diesem Fall sind es über 20 Jahre 100’000 Franken Gesamtinvestition, die durch den Zinseszinseffekt auf rund 165’000 Franken anwachsen. Das sind rund 65’000 Franke mehr. Das hilft den Kaufkraftverlust zu kompensieren und ermöglicht den Vermögenserhalt.

Investieren ist wichtig für die finanzielle Zukunft. Menschen, die heute 65 sind, haben eine gute Chance, 80 oder älter zu werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass einer von einem 65-jährigen Paar mindestens weitere 25 Jahre lebt, ist über 50%. Studien zeigen jedoch, dass viele nicht genug für den Ruhestand sparen. Es lohnt sich also, früh und diszipliniert für die Zukunft zu investieren.

Zusammenfassung.

Wer hierzulande Geld anlegen möchte, steht vor grossen Herausforderungen. Eine optimale Anlage für Erspartes oder für den Bezug aus den Pensionskassen zu finden, ist nicht leicht. Folgende 6 Tipps helfen bei der erfolgreichen Geldanlage:

  • Risiken der Geldanlage kennen
  • Nur Geld anlegen, welches man die nächsten 5 Jahre nicht benötigt
  • Geldanlage breit diversifizieren
  • Modetrends und Hypes vermeiden
  • Kosten tief halten für bessere Rendite
  • Jetzt mit investieren beginnen

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