Ein fataler Überlauf? Die Klima-Badewanne.

Jedes Mal, wenn wir CO2 in die Atmosphäre abgeben, wird unsere Erde ein kleines bisschen wärmer.

Darum geht’s.

  • Je mehr CO2 wir ausstossen, desto wärmer wird es.
  • Wir Menschen haben einen enormen Einfluss auf das Klima und die Umwelt unseres Planeten.
  • Betrachten wir das Klima als eine Art Badewanne. In dieser Analogie stellt das einfliessende Wasser die Treibhausgase dar, die wir durch unsere Aktivitäten – wie zum Beispiel das Verbrennen von fossilen Brennstoffen – in die Atmosphäre abgeben.

Stellen Sie sich Ihr monatliches Haushaltsbudget vor. Sie wissen, wenn Sie mehr Geld ausgeben als Sie haben, geraten Sie in Schulden. Kohlenstoffbudgets funktionieren auf eine ähnliche Weise, nur dass es hier nicht um Geld geht, sondern um die Menge an Kohlendioxid (CO2), die wir noch sicher in die Atmosphäre abgeben dürfen, um eine gefährliche Erwärmung unseres Planeten zu verhindern.

Warum unsere Erde wie eine gefüllte Badewanne tickt!

Jedes Mal, wenn wir CO2 in die Atmosphäre abgeben, wird unsere Erde ein kleines bisschen wärmer. Je mehr CO2 wir ausstossen, desto wärmer wird es. Also, genau wie bei einem Haushaltsbudget, müssen wir die Kontrolle behalten und unsere „Ausgaben“ an CO2 im Auge behalten.

Nun, stellen Sie sich vor, wir hätten ein Sparkonto speziell für CO2. Jeder Euro, den wir einzahlen, entspricht einer gewissen Menge CO2, die wir noch sicher in die Atmosphäre abgeben dürfen. Und genau wie bei einem echten Sparkonto ist es unser Ziel, so wenig wie möglich davon auszugeben.

Jetzt kommt der entscheidende Punkt: Wenn wir all unser CO2 „ausgegeben“ haben, wenn wir unser gesamtes Budget aufgebraucht haben, müssen wir aufhören, mehr CO2 in die Atmosphäre zu pumpen. Denn wenn wir das nicht tun, riskieren wir, die Erde zu überhitzen.

Was bedeutet das also für uns? Es bedeutet, dass wir dringend Massnahmen ergreifen müssen, um unsere „CO2-Ausgaben“ zu reduzieren. Das bedeutet, weniger Kohle, Öl und Gas zu verbrennen. Und wenn wir CO2 produzieren, müssen wir Wege finden, um es wieder aus der Atmosphäre zu entfernen. Das könnte bedeuten, mehr Bäume zu pflanzen oder neue Technologien zu nutzen, die CO2 einfangen können.

Hier ist der letzte Punkt, den ich betonen möchte: Je länger wir warten, um unsere „Ausgaben“ zu reduzieren, desto schwieriger wird es, innerhalb unseres Budgets zu bleiben. Es ist wie bei einer Kreditkartenschuld – je länger Sie warten, um sie zu bezahlen, desto höher werden die Zinsen.

Insgesamt bedeutet dies, dass wir, wenn wir wollen, dass unsere Erde lebenswert bleibt, nur noch eine begrenzte Menge an CO2 in die Atmosphäre abgeben dürfen. Und genau wie bei einem finanziellen Budget, müssen wir darauf achten, es nicht zu überschreiten. Wir alle spielen eine Rolle dabei, und die Zeit zum Handeln ist jetzt.

Planetare Grenzen

Wir Menschen haben einen enormen Einfluss auf das Klima und die Umwelt unseres Planeten. Um uns dieses komplexe Zusammenspiel besser vor Augen zu führen, haben Wissenschaftler das Konzept der „planetaren Grenzen“ entwickelt. Es soll uns zeigen, unter welchen Bedingungen wir leben und arbeiten können, ohne ernsthafte Risiken für uns und unseren Planeten einzugehen.

Das Konzept der planetaren Grenzen kommt von Wissenschaftlern des Stockholm Resilience Centre. Sie haben neun Schlüsselprozesse definiert, die das Leben auf der Erde ermöglichen und unser Klima stabil halten. Solange wir innerhalb dieser Grenzen bleiben, können wir sicher und ohne grosse Risiken auf unserem Planeten leben.

Jeder dieser Prozesse hat jedoch seine eigene Grenze. Bis zu einem bestimmten Punkt können sie sich selbst regulieren und Ungleichgewichte ausgleichen. Wenn wir diese Grenze aber überschreiten, riskieren wir ernsthafte und möglicherweise irreversible Veränderungen auf unserem Planeten.

Insgesamt haben die Wissenschaftler neun solcher planetaren Grenzen definiert. Leider haben wir bereits sechs von ihnen überschritten. Da das Klimasystem der Erde sehr komplex ist, ist es schwer, genau zu sagen, welche Auswirkungen diese Überschreitungen haben werden.

Eine dieser Grenzen betrifft den Klimawandel. Wissenschaftler haben festgelegt, dass eine Konzentration von 350 Teilen pro Million (ppm) CO2 in der Atmosphäre als sicher angesehen wird. Aktuell liegt der Wert jedoch bei etwa 420 ppm, also haben wir diese Grenze bereits überschritten.

Nicht nur der Klimawandel hat eine solche Grenze. Alle anderen planetaren Grenzen hängen auf die eine oder andere Weise auch mit dem Klimawandel zusammen. So haben wir zum Beispiel die Grenze für die Menge an synthetischen Chemikalien und anderen neuen Stoffen, die wir in die Umwelt abgeben, überschritten.

Wir verbrauchen auch zu viel „grünes Wasser“ – das sind Regenwasser, Bodenfeuchtigkeit und die Feuchtigkeit, die Pflanzen durch Verdunstung freisetzen. Dieses Wasser ist wichtig, weil es hilft, CO2 aus der Atmosphäre aufzunehmen. Bei der Nutzung von „blauem Wasser“ – Wasser aus Flüssen, Seen und Grundwasser – sind wir allerdings noch innerhalb sicherer Grenzen.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben Wissenschaftler ein System mit „sicheren“ Zielen entwickelt. Dieses berücksichtigt sowohl das menschliche Wohlergehen als auch die Gerechtigkeit. Es zeigt uns Wege auf, wie wir innerhalb der planetaren Grenzen leben und handeln können.

Die Klima-Badewanne läuft über

Betrachten wir das Klima als eine Art Badewanne. In dieser Analogie stellt das einfliessende Wasser die Treibhausgase dar, die wir durch unsere Aktivitäten – wie zum Beispiel das Verbrennen von fossilen Brennstoffen – in die Atmosphäre abgeben. Der Abfluss repräsentiert die natürlichen Prozesse, durch die die Erde diese Treibhausgase wieder aus der Atmosphäre entfernt, beispielsweise durch Pflanzen, die Kohlendioxid (CO2) aufnehmen und in Sauerstoff umwandeln.

Solange wir Treibhausgase in die Atmosphäre abgeben, die die Erde genauso schnell wieder entfernen kann, bleibt der Wasserstand in der Badewanne stabil. Dies entspricht einem stabilen Klima und sicheren Lebensbedingungen für uns.

Wenn wir jedoch mehr Treibhausgase produzieren, als die Erde abbauen kann – ähnlich wie wenn wir das Wasser in der Badewanne zu schnell einlaufen lassen – steigt der „Wasserpegel“, oder in diesem Fall der Gehalt an Treibhausgasen in der Atmosphäre.

Und wenn der „Wasserpegel“ steigt, erhöht sich auch die Temperatur auf der Erde, weil mehr Wärme in der Atmosphäre gefangen wird. Es ist, als ob das Wasser in der Badewanne anfängt, überzulaufen – wir riskieren dann ernsthafte und möglicherweise irreversible Schäden an unserem Planeten.

Daher sollten wir unsere „Wasserzufuhr“, also unsere Treibhausgasemissionen, reduzieren und gleichzeitig den „Abfluss“ erhöhen, indem wir mehr Bäume pflanzen und Technologien zur Entfernung von CO2 nutzen. So können wir den „Wasserstand“ stabil halten und das Klima unseres Planeten im Gleichgewicht bewahren.

Zusammenfassung.

  • CO2 und Haushaltsbudget: Kohlenstoffbudgets wie finanzielle Budgets – CO2-Ausstoss muss begrenzt werden.
  • Überschreiten des CO2-Budgets: Risiko der Überhitzung der Erde bei Überschreitung des CO2-Budgets.
  • Massnahmen gegen CO2-Ausgaben: Notwendigkeit, CO2-Ausgaben durch geringeren Verbrauch fossiler Brennstoffe und CO2-Entfernung zu reduzieren.
  • Planetare Grenzen: Konzept mit neun Schlüsselprozessen, von denen sechs überschritten sind.
  • Klima-Badewanne-Analogie: Treibhausgase fliessen in die Atmosphäre wie Wasser in eine Badewanne.
  • Stabilisierung des Klimas: Notwendigkeit, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und CO2-Entfernung zu erhöhen.
Overlay Image

Mit Finpact meine Geldanlage in nur 4 Minuten personalisieren – kinderleicht und kostenlos.

Jetzt loslegen